Effektgeräte – Dynamikprozessoren: der Kompressor 2 – Multibandkompressor

Bevor du dich an den Multibandkompressor ranwagst, solltest Du mit dem einfachen Kompressor vertraut sein. Im Beitrag Der Kompressor 1 hab ich seine Grundfunktion erklärt. Auch die Begriffe Frequenz und Pegel solltest Du kennen oder meine Beiträge Frequenz, was ist das und Pegel 1 gelesen haben. Der Kompressor ist eines der wichtigsten Geräte Live und im Studio, beim Aufnehmen und Mischen. Nun möchte ich noch ein weiteres Thema beackern:

Der Multibandkompressor

In der Theorie ist das ganz einfach: nimm mehrere Kompressoren hintereinander und weise ihnen jeweils ein anderes Frequenzband zu. Fertig. Ähh ?? Stell dir vor, Du teilst das Frequenzband in 4 verschiedene Bereiche ein: Lo, Lo Mid, Hi Mid, und Hi. Nun kommt in jeden dieser Bereiche ein Kompressor rein, den Du ganz individuell einstellen kannst. Das Ergebnis: frequenzabhängige Kompression. Du findest in einem Multibandkompressor die gleichen Regler wie im normalen Kompressor, aber zusätzlich noch Regler, um die Frequenzbereiche festzulegen. Da sowas heutzutage alles digital und per Software passiert, hat man meist eine gute graphische Darstellung für die Einstellungen in den Mischpulten oder als Plugin in der DAW.

Der Sinn dahinter

Und wozu das Ganze? So kannst Du z.B. die Bässe anders komprimieren als die Mitten oder Höhen. Das ist enorm hilfreich, wenn Du eine Mischung überarbeiten willst. Wenn, sagen wir mal, die Bass Drum etwas zu weit vorne ist, Du sie aber nicht einzeln leiser machen kannst, weil Drum Loops benutzt wurden. Dann kannst Du das untere Frequenzband so einstellen, dass es nur die BD erwischt und dann einzeln oder anders als den Rest komprimieren. Durch geschicktes und individuelles Komprimieren der einzelnen Frequenzbänder einer Mischung kann man auch den Song “lauter machen”. Aber dazu an anderer Stelle mehr.

Es ist enorm wichtig, dass Du dir Zeit nimmst mit den Einstellungen zu experimentieren. Es gibt keine überall funktionierenden Presets! Die meinsten Plugins liefern dir zwar schon eine Menge Presets mit, aber die sind bestenfalls eine Ausgangsbasis für eine individuelle Bearbeitung. Nicht mehr!

So, das solls erstmal wieder gewesen sein. Und wie immer gilt: nur für private Zwecke! Keine unerlaubte Weiterverwendung durch Dritte.

© 2023 Markus Hausmann.

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