Dante, was ist das?

Dante, die große Erleichterung im AV-Bereich?

Was ist denn das nun wieder? DANTE? Hat nix mit Philosophie zu tun! Nein, das ist ein Übertrsagungsprotokoll für digitale Audiodaten über Netzwerkkabel. Eigentlich eine Weiterentwicklung des Ethernet-Protokolls. Mit Dante kannst Du bis zu 128 Kanäle (64 in jede Richtung) durch ein CAT-Kabel pusten. Und wenn Du ein paar Regeln einhältst, läuft das echt super. Also ein Top-Multicore! Wer schon mal ein altes analoges 24er-Multicore auf 25 Meter verlegt hat, weiß wovon ich spreche.

Erfunden hat das Ganze 2007 die australische Firma Audinate. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an Hardware, also Mischpulte, Stageboxen, Audiointerfaces, Intercom, etc. die DANTE nativ unterstützen. Von Yamaha gibt es auch Einschubkarten, mit denen man einige Geräte nachrüsten kann. Yamaha ist da schon sehr weit vorne. In einigen Fällen ist das schon fast Plug and Play: Hast Du z. B. einen Dante-fähigen Mixer und eine passende Dante-fähige Stagebox, wie TF1 und TIO1608-D, reicht es eigendlich schon an der TIO Quick Config auf ON und Netzkabel in Pult und TIO rein, fertig. Aber in den meisten Fällen muss man da noch ein bisschen was einstellen und ein paar Dinge berücksichtigen. In diesem Beitrag soll es nur um grundsätzliche Dinge gehen. Spezielles kommt dann später.

Was kann DANTE?

  • 128 CHs, 64 in jede Richtung übertragen, wie oben schon erwähnt.
  • Übertragungsrate: 48kHz, 24-bit.
  • Extrem schnelle Übertragung: 1msec Latenz
  • Unicas und Multicast – Übertragung. Unicast = von Gerät A nach Gerät B, Multicast = von Gerät A zu allen anderen und jeder zieht sich das raus, was er gerade braucht und wo er es braucht.
  • Echte redundante Übertragung (durch 2. CAT-Leitung) möglich, aber Dasychain reicht oft aus.
  • Kann über Switche geroutet werden, die müssen aber einige Bedingungen erfüllen!
  • Übertragung per UDP

Wenn dir manche dieser Punkte nichts sagen, macht das erst einmal nix. Wichtiger ist, dass Du einige Regeln beachtest, dann sollte es störungsfrei laufen. Und wenn dir jemand erzählt DANTE wäre Schrott, es gäbe nur Probleme, dann saß das Problem definitiv VOR dem Rechner!

Wie baue ich ein DANTE-Netzwerk auf?

Du musst kein Netzwerkprofi sein, aber Grundkenntnisse in Netzwerktechnik schaden nicht ;-). Für einfache Netzwerke sind folgende Punkte sind Grundvoraussetzung:

  • Kabel: verwende gute CAT-6-Kabel. Auf kurzer Strecke kann es schon mal CAT-5e sein, hier geht es aber um hohe Übertragungsraten (Gigabit). Ein schlechtes CAT-Kabel kann alles zum Einsturz bringen.
  • Die Firmware: Alle Geräte benötigen eine DANTE-Firmware. Diese muss auf alle Geräten gleich sein, mindestens aber in der gleiche Familie. Also 4.2.1 geht mit z. B. 4.1.1, aber nicht mit 3.5. Die DANTE-Firmware sollte immer aktuell sein! Leider gibt es ein paar wenige Hersteller, die das missachten oder nur schwer zu aktualisieren sind. Dann hast Du mit leider Zironen gehandelt (= Gerät ersetzen).
  • Die Switche: die können sehr kritisch sein! Oft liegt hier der Hase im Pfeffer. Aber dieses Thema bespreche ich im nächsten Beitrag.
     

Daisychain: Fix und einfach

Die einfache Verkabelung “Daisychain” benötigt keine Switche. Sie ist einfach zu erstellen und mit den richtigen Kablen und der passenden Firmware auch betriebssicher. Nur: wenn dir einer das CAT-Kabel irgendwo anknabbert, ist halt Ende.

So gehts
  • Du gehst vom 1. Gerät aus dem Primary Port in den Primary Port des 2. Gerätes.
  • Beim 2. Gerät vom Secondary Port in den Primary des 3. Gerätes
  • Beim 3. Gerät vom Secondary Port in den Primary des 4. Gerätes
  • und so weiter …
Was Du sonst noch brauchst:

Ich empfehle dir immer einen Laptop mit dem DANTE Controller dabei zu haben. Das ist eine Freeware von Audinate um im Dante-Netzwerk Verbindungen herzustellen = zu patchen. Bei guten Mixern kann man das zwar auch im Pult machen, aber wenn da mehr als 3 Geräte im Spiel sind, wirds fummelig. Außerdem hilft der DANTE Controller sehr bei eventueller Fehlerbehebung. Den klemmst Du einfach an einen freien Secondary Port irgendwo in der Kette. Meist beim Mischpult.

Bei einfachen Netzwerken aus 2 -3 Geräten kannst Du die IP-Adressen auf DHCP stellen. Nach kurzem finden die Geräte sich alle. Bei komplexen Netzen ist die Vergabe von festen IPs oft besser, aber das kann bei manchen Geräten recht fummelig werden.

So, das solls hier erst einmal gewesen sein. Weitere Beiträge zum Thema Dante folgen in Kürze. Und wie immer: alles hier nur für private Zwecke. Keine Veröffentlichungen ohne meine Genehmigung!

(C) 2023 Teckiblog, M. Hausmann

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