Teckiblog ohne gendern

Kein gendern auf Teckiblog

Neulich wurde ich wiedermal gefragt wieso ich auf Teckiblog immer noch kein Gendern verwende. Jemand fühlte sich auf den Schlips getreten, es ging hin und her und am Ende wurde die Diskussion etwas unfreundlich. Daher sehe ich mich genötigt nun doch mal was dazu zu schreiben. Auf Teckiblog werdet ihr auch weiterhin das Gendern vergeblich suchen. Ich habe mich schon vor Jahren, zum Anfang der Debatte, dagegen entschieden. Ich schreibe lieber von Männern und Frauen, Technikerinnen und Technikern, als mit „*“ „;“ oder „:“ den Schluckauf der Sprache zu provozieren. Wenn ich es nicht explizit schreibe, sind alle gemeint, Frauen, Männer, egal welcher Coleur, LGBTQ, etc. Warum ich so entschieden habe? Dafür gibt es mehrere Gründe.

Mehrere Gründe gegen das Gendern

Der Sprachfluss

Zum einen ist die deutsche Sprache sehr vielfältig und auch schön. Mir geht es bei meinen Beiträgen auf Teckiblog sowohl um Information, als auch um das Schreiben selbst und somit um das Lesen ansich. Das Abwürgen des Sprachflusses durch „*“, „;“ oder“:“ im Wort, ist in meinen Augen und Ohren einfach grauenvoll.

Diverse Menschen mit einbeziehen?

LGBTQ-Menschen einbeziehen in unser Bewusstsein, unseren Alltag? JA! Aber wir leben wir in einer Demokratie. Das heißt: es zählen die Mehrheiten, nicht die Minderheiten. Die gigantische Mehrheit der Menschen in Deutschland sind heterosexuelle Fauen und Männer. Laut SPIEGEL-Online haben bis 30. September 2020 rund 1600 Menschen ihr Geschlecht beim Einwohnermeldeamt ändern lassen. Davon ganze 394 in Divers. Bezogen auf über 80 Mio Menschen sind das nicht mal 0,0005%! Ich finde es gut, dass sie diese Möglichkeit überhaupt haben (auch wenn es für die Antragsteller eher ein Horrortrip ist). Aber deswegen gleich die ganze LGBTQ-Gemeinde auch noch in unserer Alltagssprache besonders berücksichtigen? Was ist denn dann mit den ganzen anderen Minderheiten in unserer Gesellschaft? Was ist mit den Türken, Griechen Arabern, den Moslems, den Hindus, den Atheisten? Unsere Kinder? Die könnten sich auch alle unterrepresentiert fühlen. Sollen wir für die alle auch noch unsere Sprache verwürgen? Niemanden fällt ein Zacken aus der Krone, wenn man von Männern und Frauen, Technikerinnen und Technikern, etc. schreibt und spricht. In meinem Beruf arbeite ich mit vielen verschiedenen Menschen zusammen. Gemeinsam bewältigen wir teils komplizierte technische Aufgaben und Abläufe. Niemand fragt da nach sexueller Orientierung oder körperlichem Befinden. Es zählt allein die geleistete Arbeit. Die rein privaten Dinge, wie die sexuelle Orientierung geht niemenden etwas an!

Hilft Gendern gegen Diffamierung?

Wie kann das Gendern gegen Diffamierung und Vorurteile helfen? Meiner Meinung nach: GAR NICHT! Es ist eine erschreckend schlechte Mode der letzten Jahre ein Problem nicht zu bearbeiten, sondern einfach umzuetikettieren. Kleb nen Schild mit Namen drauf, bastel ein paar Worte drum herum und schon ist das Problem weg!?! In der Politik ist dieser Unfug weit verbreitet und hat nur dazu geführt, dass der Berg unter dem Teppich enorm gewachsen ist. Die Infrastrukturprobleme in Berlin (und auch anderswo) sind ein gutes Beispiel dafür. Aber ich schweife gerade ab. 

Wenn wir etwas gegen Diffamierung und Vorurteile tun wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen und vor allem handeln. Reißt jemand in deiner Nähe sexistische Witze, beleidigt jemanden mit anderer sexueller Orientierung, dann widersprich dieser Person! Solche Themen gehören auch in die Familien, die Schulen, in die Vereine und an die Stammtische. Ein zungenbrecherisches Satzzeichen im Wort hilft da kein bisschen. Es verhunzt einfach nur die Sprache, stört die Lesbarkeit und verursacht Schluckauf.

Wenn ich hier auf meinem Blog von Leserinnen und Lesern schreibe, schließt das alle ein, auch alle aus der LGBTQ-Gemeinde.

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Quellenangabe: Artikel auf SPIEGEL Online zum Thema Geschlechtsänderung

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